In den nächsten Jahren werden die klassischen Grenzen zwischen Wohnen und Arbeiten, zwischen Beruf und Freizeit, öffentlich und privat, Familien- und Freundeskreis weiter verschwimmen. Das zunehmende Bedürfnis und die steigende Notwendigkeit, flexibel, mobil und permanent erreichbar zu sein, verstärken diesen Trend ebenso wie die Möglichkeiten, die durch moderne Technik, Internet und digitale Vernetzung entstehen.
Unterschiedliche Nutzungen überlagern und ergänzen sich.
Innovativer Wohnungsbau und zukunftsweisendes Immobilienmanagement werden daher auch neue Konzepte entwickeln, die eine funktionale Integration und Konvergenz unterschiedlicher Lebensbereiche zulassen: Wohnen und Arbeiten, Arbeiten und Konsum, Kinder- und Altenbetreuung am Wohn- und Arbeitsort, Privat- und Geschäftsleben – all das wird künftig (wieder) stärker ineinandergreifen.
Weil bauliche Strukturen künftig schneller und flexibler auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren müssen, die notwendigen Herstellungs-, Bewirtschaftungs- und Modernisierungskosten jedoch weiterhin hoch sind, werden Wohnungen, Grundrisse, Gebäude und Quartiere zunehmend multifunktional und „nutzungsneutral“ gestaltet.
Sie ermöglichen so vielfältige Lebens- und Wohnmodelle, bieten beispielsweise Hausgemeinschaften Räume der Begegnung, die den Zusammenhalt fördern.
Auch Mehrgenerationen-Wohngemeinschaften und Baugruppen von Privatpersonen, die sich zusammenschließen, um gemeinsame Wohnwünsche zu realisieren, werden immer selbstverständlicher.
Die Vielzahl unterschiedlicher Lebensstile, Familienformen und Arbeitsmodelle verändert künftig nachhaltig die Anforderungen an Wohnräume und den Wohnungsbau.
Immobiliendienstleister werden darauf mit flexiblen Angeboten und differenzierten Wohnkonzepten reagieren.
So werden sie nicht nur lebendiger, bunter und sozialer, sondern vor allem zukunftsfähiger.
Autor: André Kolditz